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S. Schmid

Mehr als 10 Jahre arbeite ich nun schon als Musikpädagogin und viel länger schon ist es mein Herzenswunsch viele Menschen für die Welt und die Kraft der Musik zu begeistern.

Was liegt also näher als auch einmal zu beobachten und zu spüren, was mein Baby im Bauch zur Musik meint? Reagiert es auf Musik? Hat es denn da bestimmte Vorlieben? Und diese Fragen beschäftigen mich auch: Wie ist das denn jetzt mit der Wirkung von Musik in der Schwangerschaft? Und: Nur hören? Oder selbst singen? Macht das einen Unterschied?

Musik in der Schwangerschaft
„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ oder: beim Choral will sie mitsingen

Als ich noch gut und längere Zeit in der Schwangerschaft sitzen konnte (später wurde das ja dann immer anstrengender…), habe ich das dann auch für meinen Musikgenuss genutzt: das „Musikfest Stuttgart“ stand an. Ich also ins Konzert. Und da saß ich  in einem wirklich wundervollen Abend mit Chansons der 20er Jahre. An diesem Abend hab ich nicht besonders viel an mein Baby gedacht, sie war eben dabei. Als dann die Sängerin „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ sang – schwupps – da bekam ich einen kleinen Tritt in den Bauch: einen Fuß oder eine Hand – und ich musste lachen: meine Tochter erinnerte mich nicht nur daran, dass sie doch auch dabei war, sondern auch daran, dass da Töne und Klänge waren, die sie wohl irgendwie beeindruckten. Ich musste natürlich innerlich wirklich schmunzeln, dass sie sich bei diesem Lied bemerkbar machte. Ein paar Tage später beim Besuch des Gottesdienstes in der Kirche war mir dann klar: am Text liegt es wohl nicht. Beim Choral, den der Chor sang und der ganz bestimmt nicht wie ein Chanson aus den 20er Jahren klang, zeigte die  Kleine im Bauch dieselbe Reaktion und ich hatte das Gefühl, dass sie am liebsten mitsingen will.

Musik in der Schwangerschaft wirkt auf mich – und das Baby

Warum ist das denn so, dass viele Babys sich bei Musik bemerkbar machen? Lange wissenschaftliche Erklärungen möchte ich hier gar keine geben – denn da gibt’s sowohl im Netz, als auch in Büchern viel drüber zu lesen –  fast in jedem Schwangerschaftsratgeber steht mittlerweile etwas über die Wirkung von „Mozart und co“ auf Babys. Ich möchte aber gerne einen wichtigen Punkt betonen: Wenn mir die Musik gefällt und sich z.B. mein Herzschlag verändert, ich z.B. ruhig und ausgeglichen werde, reagiert auch mein Kind darauf. Mein Wohlbefinden (oder eben auch das Gegenteil davon – bei Lärm, der, mich stresst oder ähnliches) überträgt sich eben auch direkt auf das Kind.

Ab der 22. Schwangerschaftswoche ca. hört das Kind mit, aber klar ist sicherlich jedem: von Anfang an der Schwangerschaft ist eine entspannte Mama auch gut für das Kind. Wenn ich bei Musik entspanne, tut es dem Baby gut. Wenn ich bei fröhlicher Gute-Laune-Musik mitgehe und auch mal „abtanze“, dann freut sich auch meine Kleine im Bauch.

Und wenn das Gehör dann soweit also ganz ausgebildet ist, dann hört das Kind am Liebsten keine „Mega-Bässe“ oder gar Langzeitlärm. Das kann dann sogar schaden.

Dass die Kraft der Musik unendlich groß ist, kann ich meinem Kind schon in der Schwangerschaft mitteilen:

„Es gibt Dinge, die lassen sich nicht in Worten ausdrücken, die gehen ganz ganz tief, die helfen uns im und beim Leben– so wie das die Musik kann. Musik ist etwas Besonderes, eine Bereicherung und ein Schatz!“

Das können wir unseren Kindern im Bauch schon mitgeben.

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Tipps für das Musik hören und das Musikerlebnis in der Schwangerschaft 

Wie können wir diesen Schatz der Musik nun am besten zu unseren Babys im Bauch bringen, sodass die Musik wirkt und ein schönes Klangerlebnis für Kind, Mama und Papa ist?

Musik in der Schwangerschaft für eine lebendige Familienzeit!
  • hört euch Musik an, die ihr selbst mögt und zu der ihr positive Erinnerungen und Gedanken habt – wenn euch die Musik aber auch mal traurig macht, dann ist das auch völlig in Ordnung: das darf das Baby dann doch auch spüren und eure unterschiedlichen Gefühle miterleben
  • hört selber und lasst euer Kind qualitativ hochwertige Musik hören – fragt euch: welche Höreindrücke, welche Musik möchte ich meinem Kind schon jetzt und dann mit „ins Leben“ geben?
  • Dazu gehören meiner Meinung nach einfach auch „echte Instrumente“ – nicht nur mechanische Spieluhren, Midi-Instrumente oder Elektro-Beats.
  • Geht gerne – solange es eben mit dem längeren Sitzen noch geht – auch mal ins Live-Konzert (Achtung aber wegen der Lautstärke!)
  • Gönnt euch eine schöne neue CD oder einen neuen Download, tut euch und eurem Kind mit entspannender Musik etwas Gutes (ob nun Mozart, Enya, Chill-out oder z.B.auch Safe in the arms of love – mein Buch-CD-Tipp )
  • Und: singt selbst – am besten jeden Tag: Singen in der Schwangerschaft

Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Wochen mit unserer Tochter: bei welcher Musik wird sie wieder „reagieren“, bei welchem Lied wird sie „gefällt mir“ zeigen? Wird sie meine Gesangsstimme oder ein Lied wiederkennen? Wird sie sogar damit besser einschlafen können?

Eure

Anette_lebendige Familienzeit

PS: Habt ihr denn ähnliche Erfahrungen oder Tipps? Sind besondere Lieder oder Musik für die Zeit in der Schwangerschaft in eurer Familienschatzkiste, die ihr in unsere Gemeinsame legen könnt? Ich freue mich hier über eure Kommentare.

Fotos: la-luna-Familienmusik/ pixabay

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Tags : BabyFamilienkulturFamilienlebenFamilienmusikhörenMusikMusik in der Schwangerschaftsingen

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